Landkreisdrohne

Das fliegende Auge der Feuerwehren im Landkreis Regensburg.

Seit Februar 2023 ist die Feuerwehr-Drohnenstaffel offiziell alarmierbar und einsatzbereit. Wir blicken auf ein übungsreiche Anlaufphase zurück – und gehen mit voller Kraft und vielen Ideen in die Zukunft.

"Home Base" im Kreisbauhof Regensburg, direkt an der Anschlussstelle Rosenhof der BAB 3

Von der fortschreitenden Entwicklung moderner Technologien profitieren seit 2023 auch die Feuerwehren des Landkreises Regensburg. So ist die Landkreis-Drohne, eine DJI M300 RTK, seit Jahresbeginn im Kreisbauhof bei Rosenhof stationiert und „startklar“.

Im wöchentlichen Wechsel übernehmen die FF Geisling und die FF Rosenhof-Wolfskofen die Bereitschaft. Die Alarmierung erfolgt lageabhängig durch einen der Kreisbrandinspektoren oder den Kreisbrandrat. Typische Einsatzszenarien für die Drohne sind Brandereignisse (Lokalisierung von Brandherden, Beurteilung der Effektivität von Löschmaßnahmen, Flächenbrände), die Suche nach vermissten Personen oder die Einschätzung von Schäden nach Unwettern. Auch das Observieren von Kräften von außerhalb des Gefahrenbereichs funktioniert problemlos und gibt zusätzliche Sicherheit. Gerade die Möglichkeiten der schnellen und flexiblen Erkundung und die Livebildübertragung machen eine Drohne im Einsatz so wertvoll.

Wie für jedes Einsatzmittel muss auch der Umgang mit einem Quadrocopter geübt werden. Bereits Ende 2022 wurde mit der intensiven Ausbildung begonnen, um die Mitglieder der Drohnenstaffel beider Wehren fit zu machen. Neben grundlegendem Fliegen, wurden auch Feuerwehr-Flugtaktiken und der Einsatz der hochauflösenden Wärmebildkamera geprobt. Hier wurden bis Ende 2024 bereits gut 1.200 Stunden durch die Mitglieder beider Wehren investiert. Um so einsatznah wie möglich zu üben, standen und stehen dieses regelmäßig die Teilnahme an mehreren großen Übungen im ganzen Landkreis auf dem Programm. Ein großes Anliegen ist dabei, das „Einsatzmittel Drohne“ den Feuerwehren und Führungskräften nahezubringen und die Möglichkeiten des fliegenden Auges live zu zeigen.

Steckbrief Landkreisdrohne

Funkrufname:
Florian Regensburg Land 15/1

Drohne & Kamera:
DJI M300 RTK mit ZENMUSE H20T Hybrid-Kamera (Weitwinkel-, Zoom- und ThermalKamera)

Besonderheiten

  • Schutzart IP45 (dadurch Flug z.B. auch bei Regen möglich)
  • 23x Zoom optisch/ 200x Zoom digital, 4k Video
  • Zwei Fernbedienungen, z.B. zur getrennten Steuerung von Drohne & Kamera
  • Nachtflugfähig
  • Laser-Entfernungsmesser bis 1.200 m
  • Flugdauer: ca. 35 Minuten effektiv pro Akku-Satz (30% Rest-Kapazität)
  • Dank der 3 Akkusätze kann – bis auf den Akkutausch – die Drohne durchgehend in der Luft sein.
  • Flug- / Maximalgewicht: 7,1 kg (inkl. H20T) / 9 kg
  • Einsatzumgebung: -20°C bis +50°C, Wind bis 12 m/s
  • Reichweite: >3,5 km (getestet), stark abhängig von Topografie, Vegetation, Witterung

Weiteres Drohnenzubehör

  • LED-Scheinwerfer
  • Lautsprecher mit Audiodateiausgabe

Besonderheiten bei BOS-Drohnen

Prinzipiell müssen auch BOS-Kräfte die Regelungen für unbemannte Luftfahrzeuge kennen und anwenden, dürfen jedoch davon abweichen, wenn es die hoheitlichen Aufgaben erfordern und es im Hinblick auf die Sicherheit vertretbar ist. In der Praxis heißt das, dass z.B. der Flug bei Nacht, über unbeteiligte Personen oder ohne direkte Sichtverbindung erlaubt sind. Auch ein Aufstieg auf mehr als die ansonsten geltende Maximalflughöhe von 120 m ist möglich, wobei in diesen Fällen die Flugsicherung informiert wird.

Alle Mitglieder der Drohnenstaffel verfügen über einen EU-Kompetenznachweis A1/A3 oder ein EU-Fernpiloten-Zeugnis A2 („Drohnenführerschein“) und fliegen regelmäßig, um in Übung zu bleiben.

Ausblick

Mit 2023 und 2024 geht ein sehr übungs- und lernintensives Jahr für die Drohnenstaffel zu Ende. Wir sind sehr stolz auf unsere Mannschaften und die geleistete Zeit und hohe Motivation. In Zukunft soll die Flugroutine weiter erhöht und weiterhin an großen Übungen teilgenommen werden – jede Übung und jeder Einsatz helfen, besser zu werden. Die Zusammenarbeit mit der UG-ÖEL sowie Fortbildungen im Bereich Personensuche, Einsatzstellendokumentation und Bildauswertung stehen ebenfalls auf dem Zettel.

Bei Interesse an der Einbindung der Drohnenstaffel bei einer Übung oder allgemeinen Fragen steht Frank Hofer (FF Rosenhof) oder Thomas Leyerer (FF Geisling) gerne zur Verfügung. Wir freuen uns!